These über das in dem einen Augenblick des Gedankens enthaltene gesamte Dasein

Im sechsten Faszikel der Erläuternden Anmerkungen zur tiefgründigen Bedeutung der Dharmablume heißt es: „Das Ganze ist in dem einen Augenblick des Gedankens enthalten, der im weiteren Detail in Materialität und Geist unterteilt wird.“ Es wird die Frage gestellt: Welches sind die Implikationen des in dem einen Augenblick des Gedankens enthaltenen gesamten Daseins? Es wird zur Antwort gegeben: Es ist nicht einfach, eine auch nur oberflächliche Antwort zu geben, doch gibt es einen signifikanten Punkt, der im ursprünglichen Augenblick des Gedankens lebender Wesen ausschlaggebend ist. Untersucht man das Samadhi des Anhaltens aller mentalen Aktivitäten und des Nichtzulassens jedweder Ablenkung mit Sorgfalt, so kann man sagen, daß nichts von ihm unterdrückt noch irgend etwas aufgezeichnet wird, nichts wird als gut und nichts wird als böse erachtet, es handelt sich um einen Zustand des Geistes, der den von Dunkelheit durchfluteten Tiefen des Ozeans gleicht. Es heißt, daß dies das achte Erkenntnisvermögen ist. Weil es die Verkörperung allen Daseins ist und alle Dharmas enthält, heißt es von diesem achten Erkenntnisvermögen, daß es das in dem einen Augenblick des Gedankens enthaltene Ganze ist. Dies ist jedoch der eine Augenblick des Gedankens des achten Erkenntnisvermögens in einem praktischen Sinne.

 

Wenn sich jedoch dieser eine Augenblick des Gedankens bewegt und fluktuiert, während er in Richtung der durch Karma bedingten Umgebungen schaut, erkennt er noch nicht, welches diese karmisch bedingten Bereiche sind, mit denen er sich assoziiert. Dies wird das siebte Erkenntnisvermögen genannt. Dadurch, daß dieses siebte Erkenntnisvermögen fluktuiert und durch Konfrontation mit guten und schlechten Situationen des Vergnügens im Freudvollen und Grämens in Trauer erregt wird, verstrickt es sich selbst in gutes als auch schlechtes Karma. Dies wird das sechste Erkenntnisvermögen genannt. Wenn diesem sechsten Erkenntnisvermögen sein Karma bewußt gemacht wird, erwirbt es dann eine physische Form und seine Entlohnungen für Leben in der Zukunft. Es ist, als ob der eine ursprüngliche Augenblick des Gedankens tiefes, unergründliches Wasser ist; durch sein Wogen und die Dünung sieht er sich allen möglichen Situationen gegenüber, doch selbst wenn der Wind weht und Bewegung im Wasser hervorruft, wird es nicht in Wellen und schäumende Gischt gebrochen. Durch die Fluktuation des Erregtwerdens, sich gegenübersehend sowohl guten als auch bösen durch Karma bedingten Umgebungen ist das Vergnügen im Freudvollen und das Grämen in Trauer wie das Aufkommen wogender Wellen, die sich im Wasser auftürmen. Mit dem Erwerb der physischen Gestalt und der Entlohnung für Leben in der Zukunft brechen sich dann die Wellen an Felsen und werden zu einer Masse schäumender großer als auch kleiner Blasen. Das Zerplatzen dieser Blasen ist wie eine Rückkehr zum Tod. Sie sollten dies kunstfertig und vollständig durchdenken. Ob man sich auf Wellen bezieht, oder ob man sich auf Blasen bezieht, beide kommen von dem einem Wasser, das wir als Metapher gebraucht haben. Was das Dharma betrifft, werden die fortschreitenden Änderungen des ursprünglichen einen Augenblicks des Gedankens zu unseren physischen Merkmalen und ihrer karmischen Entlohnung. Dies ist aufgrund der Tatsache, daß es absolut keine Ausnahme von der Totalität des Geistes gibt, die zu unserer Person und unserem Körper wird. Sie müssen Acht haben, daß jede einzelne Ausnahme von diesem Prinzip zu verwerfen ist. Wenn zum Beispiel all dies Wasser extrem kalt wird, verwandelt es sich in kleinere oder größere Stücke Eis. Folglich könnte man sagen, daß dies eine Person ist, die inmitten einer Höhle von wütendem Feuer in die Hölle fällt und vollständig von den Flammen verzehrt wird. Wir können fortfahren, bis wir bei der Verkörperung des Bereiches des Buddhas anlangen, der zu seiner eigenen erhabenen und würdevollen Manifestation wird. Nichtsdestoweniger ist dies alles die Wirkungsweise des Einsseins des Geistes. Ganz ähnlich werden wir, wenn Schlechtigkeit emporsteigt, empfindsam für die Verkörperung der drei üblen Pfade, und wenn wir beschließen, einen Geist der Erleuchtung zu erlangen, verspüren wir die Personifikation des Buddhas und des Bodhisattwas. Auf diese Weise erstarrt das Bewußtsein der Wirkungsweise von Karma zu Packeis im Ozean des Einsseins des Geistes mit den zehn Bereichen, die zu voneinander getrennten Gebilden werden, da die Quelle der zehn Bereiche die Einzigkeit der elementaren Substanz ist. Obschon es nur ein Objekt geben mag, ist sein Dharmabereich der Hölle mit neun Bereichen ausgestattet, und das gleiche trifft auf alle Dharmabereiche einschließlich dem des Buddhas zu. Auf diese Weise sind die zehn Bereiche wechselseitig mit denselben Bereichen ausgekleidet, so daß die Gesamtzahl dieser Dharmabereiche zu einhundert wird. Weil dann jeder einzelne dieser Bereiche mit den zehn Soheiten ausgestattet ist, werden die einhundert Bereiche zu eintausend Soheiten. Damit, daß diese eintausend Beschaffenheiten mit dem existentiellen Raum fühlender Wesen, dem existentiellen Raum der fünf Ansammlungen und dem existentiellen Raum von Behausung und Terrain ausgekleidet sind, werden aus den eintausend Soheiten dreitausend. Das Dharmator dieser dreitausend existentiellen Räume ist völlig präsent in dem einen ursprünglichen Augenblick des Gedankens, ohne daß auch nur das geringste hiervon ausgenommen ist. Dies ist aufgrund der Tatsache, daß der eine Augenblick des Gedankens nicht vom physischen Körper getrennt, sondern mit den dreitausend existentiellen Räumen ausgestattet ist. Dies ist das Dharmator des einen Augenblicks des Gedankens, der dreitausend existentielle Räume enthält.

 

In dieser Hinsicht ist der Bereich der Hölle nicht zu fürchten, noch ist der Buddha im besonderen zu verehren, sie sind die vollendete Verbindung unseres physischen Aspektes und unserer Eigentlichkeit. Sie sollten vollkommen bei der unerschütterlichen Stille des Einsseins des Geistes verweilen ohne einen weiteren Gedanken. Das Dharmator, das ich gerade erwähnte, ist ein Einblick, auf den mit der Kontemplation des wahren Aspektes Bezug genommen wird. Überflüssiges Nachsinnen wird zur Bewegung des Gedankens, aus der Bewegung des Gedankens wird Mangel an Klarheit, und diese Nichterleuchtung wird Verwirrtheit. Doch wenn man bei der Kontemplation des wahren Aspektes verweilt, ist das aus der Untrennbarkeit unserer Person von den grundlegend existierenden dreitausend existentiellen Bereichen zur Geltung gebrachte das, was man den Buddha nennt. Im Hinblick hierauf sagt der Universallehrer Myôraku: „In der Tat sollten Sie wissen, daß im Körper und seinem Terrain dreitausend Bereiche existieren. Denn wenn man den Pfad erlangt, ist dies in Übereinstimmung mit dem grundlegenden Prinzip, und deshalb schließt der eine Augenblick des Gedankens im Körper alle Bereiche der Dharmas ein.“ Die, die an diesem Einblick nicht festhalten können, gehen über zu anderen Kontemplationen, doch sollte das Objekt ihrer Kontemplation jener Zustand des Geistes sein, der sich aus dem ursprünglichen Augenblick des Gedankens erhebt. Derjenige Zustand des Geistes, der sich erhebt und die Stille dieses einen Augenblicks des Gedankens in Bewegung setzt, wird zu einem der Verwirrtheit. Bei dieser Bewegung des Gedankens handelt es sich gänzlich um das dreifache Axiom von Relativität, Phänomen und mittlerem Weg. Das dreifache Axiom ruht inmitten der grundlegenden Substanz unseres Geistes; der Augenblick des Gedankens, der sich darin erhebt, ist Phänomen, und die Nichtexistenz oder Selbstnatur im Augenblick des Gedankens ist Relativität. Wenn diese dreifache Kontemplation der Dharmas verwirklicht wird, wird der Augenblick des Gedankens, der sich bewegt, untrennbar von dem Augenblick des Gedankens, der unbewegt bleibt. Von diesem Einblick in die Untrennbarkeit von Erleuchtung und Nichterleuchtung spricht man als Einblick durch Erkenntnisvermögen allein. Nichtsdestotrotz handelt es sich, selbst wenn es zum Einblick durch Erkenntnisvermögen allein wird, letztendlich um eine Person, die über den Einblick in den wahren Aspekt aller Dharmas verfügt. In seiner erläuternden Veranschaulichung der Bedeutung des ganzheitlichen Ablassens von störenden Sorgen zur ungetrübten Schau sagt Myôraku: „Die Wurzeln und die Zweige reflektieren einander, Phänomene und ihre Eigentlichkeit sind nicht zwei. Die Wurzeln sind der Einblick in den wahren Aspekt aller Dharmas; die Zweige sind der Einblick des Erkenntnisvermögen allein. Phänomene sind der Einblick des Erkenntnisvermögens allein, und Eigentlichkeit ist der Einblick in den wahren Aspekt. Erlangt man diesen unwägbaren, unaussprechlichen Einblick, erhebt man sich im Gefolge zur Verwirklichung des zeitweiligen Abtrennens vom immer wiederkehrenden Zyklus von Leben und Tod und seiner temporären Austilgung. Dies nennt man die eine grundlegende Substanz von Phänomenen und ihrer Eigentlichkeit des in dem einen Augenblick des Gedankens enthaltenen Ganzen.“

 

Bei der Manifestation eines jeden einzelnen Dinges, die allesamt mit dem einen, dreitausend existentielle Räume enthaltenden Augenblick des Gedankens ausgestattet sind, handelt es sich um die Offenbarung der zweiunddreißig Körper von Kannon, und beim Glanz aller Dinge, die mit der Eigentlichkeit des einen, dreitausend existentielle Räume enthaltenden Augenblick des Gedankens ausgestattet sind, um die Manifestation der vierunddreißig Körper von Myô’on. Wäre dem nicht so, bestünden für die Emanationen des Buddhas und die Transformationen der Bodhisattwas kein Anlaß, offenbar zu werden. Bliebe man wiederum nicht bei diesem Prinzip des einen, dreitausend existentielle Räume enthaltenden Augenblick des Gedankens, wäre es schwierig, die eintausendzweihundert Buddhas der zwei Mandalas des Bereichs des Schatzes des Mutterschoßes (Garbhadhatu) und den Vajra-Bereich (Varjradhatu), den homogenen Körper des Tathâgata des Universalen Sonnenlichtes als auch dessen Transformationen zu erkennen. Unabdingbar für diese Tore zum Dharma ist jedes einzelne Ding, das ausnahmslos mit dem einen, dreitausend existentielle Räume enthaltenden Augenblick des Gedankens ausgestattetet ist.

Zur Erläuterung dieses einen, dreitausend existentielle Räume enthaltenden Augenblicks des Gedankens sagt Tendai, „Im Einssein des Geistes gibt es zehn Bereiche von Dharmas, und wenn dann jeder Dharmabereich wiederum mit denselben zehn Bereichen ausgekleidet ist, macht das einhundert. Jeder Dharmabereich ist dann mit dreitausend Arten von existentiellem Raum versehen, so daß die einhundert existentiellen Bereiche auf dreitausend sich belaufen. Diese dreitausend sind präsent in dem einen Augenblick des Gedankens im Geist. Wenn es keinen Geist gibt, brauchen wir nicht fortzufahren, doch ist auch nur die winzigste Spur von Geist vorhanden, so ist diese mit den dreitausend versehen.“ Zur Erläuterung des Ausdrucks „winzigste Spur“ sagt Myôraku, „Dies spielt auf die geringste Präsenz von Geist an. Was gemeint ist, ist ‚kaum etwas’.“ Folglich müssen wir dies so verstehen, daß ungeachtet der Situation immer der Geist die Wurzel und die zehn Bereiche der Dharmas die Zweige sind. Dies ist ein Tor zum Dharma, das man zu Ende denken und erörtern kann. Versteht man es jedoch als etwas Unwägbares, das nicht erörtert werden kann, so ist der Grund der, daß es sich beim Ganzen der grundlegenden Substanz des Einsseins des Geistes um die zehn Dharmabereiche handelt, die zu dreitausend werden; es gibt kein Ding, das davon unterschieden werden kann, es hat weder innen noch außen. Weder ist das Einssein des Geistes von den dreitausend, noch sind die dreitausend vom Einssein des Geistes getrennt; dies ließe sich mit der unwissenden Person vergleichen, die glaubt, daß Eis abseits des Wassers existiert. Daher sollte man sich bewußt sein, daß zwischen dem einen Augenblick des Gedankens und den dreitausend keine Verschiedenheit existiert, beide sind ein einziges Dharma. Entsprechend erläutert es Tendai, wenn er sagt, „In jedem Fall ist Geist alle Dharmas, und alle Dharmas sind Geist. Weder ist da eine Vertikale noch eine Horizontale, weder Einssein noch Vielheit. Es ist geheimnisvoll, endgültig, tiefgründig und höchst allumfassend. Es gibt keinen Weg der Erkenntnis, es zu erfahren, und keine Worte, ihm Ausdruck zu verleihen. Daher nehmen wir darauf Bezug als das Unwägbare, das nicht erörtert werden kann, und hier ist es, worin seine Bedeutung liegt.“ Der eine Augenblick des Gedankens ist nicht der eine von den dreitausend getrennte Augenblick des Gedankens. Die dreitausend sind nicht die von dem einen Augenblick des Gedankens getrennten dreitausend. Daher ist es das Dharmator zur Kultivierung der essentiellen Nichtdualität der grundlegenden Substanz und ihrer Eigentlichkeit. Was so unvorstellbar unaussprechlich an diesem dreitausend existentielle Räume enthaltenden einen Augenblick des Gedankens ist, liegt darin, daß der existentielle Raum von Behausung und Terrain ein Teil der dreitausend ist, so daß Pflanzen, Bäume, Ziegel und Steine, gleichsam ausgekleidet mit den dreitausend, vollkommen von der grundlegenden Substanz der Erleuchtung erfüllt sind. Doch weil wir selbst mit den dreitausend existentiellen Räumen versehen sind, mag es sein, daß auch wir die ursprünglich existierende Substanz des Buddhas sind. Es folgt daher, daß die gleichsam mit den dreitausend existentiellen Räumen ausgestatteten fühlenden Wesen in der Hölle unaufhörlichen Leidens eins sind mit der grundlegenden Substanz des Tathâgata, der ohne jegliche Diskrepanz zur Allheit erwacht ist. Dies ist der Grund, warum Daibadatta, der inmitten der Flammen der Hölle unaufhörlichen Leidens ist infolge seiner unverzeihlichen Sünden, ein Schisma im Orden hervorzurufen, den Buddha zu steinigen, bis daß sein Blut floß, und eine Nonne zu töten, entgegen aller Erwartung die Prophezeiung empfing, daß er der Tathâgata Tenno werden sollte. Wenn dies bei einer Person in der Hölle der Fall ist, warum sollte es dann nicht mit den anderen neun Bereichen so sein? Wenn sich ihr unterscheidendes Denken und intellektuelles Wissen aufgelöst hat und selbst Menschen der zwei Fahrzeuge Buddhas werden können, warum sollte es nicht mit Menschen der übrigen acht Bereiche so sein?

Da jeder einzelne Grashalm, die Bäume, als auch die gesamte übrige Umgebung die ursprünglich existierende Buddhasubstanz mit ihren dreitausend existentiellen Räumen sind, ist es keine Sache des Ablegens böser Gedanken und böser Dharmas oder des Adoptierens guter Gedanken und guter Dharmas. Weil dieses Prinzip seine Erörterung und Enthüllung im vorliegenden Sutra erfährt, wird ihm der Titel Myôhô renge kyô, Sutra der Lotosblume der Allheit des Dharma, gegeben. Die Allheit des Dharma ist ausgekleidet mit den zehn Bereichen und den dreitausend existentiellen Räumen von Pflanzen und Bäumen, so daß auch nicht ein einziges Dharma unberücksichtigt bleiben könnte. Was die Lotosblume betrifft, ist die hinsichtlich dieses Prinzips erleuchtete Person als ein dem Buddha Ebenbürtiger auf das Podium der Lotosblume zu stellen. Durch die Lotosblume wird jene Person feierlich geadelt, und es heißt, daß die Lotosblume die Zierde von Behausung und Terrain ist. Mit anderen Worten ist dieser Körper nicht getrennt von der grundlegenden Substanz all der Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ohne ein Verständnis dieses Prinzips kann man nicht von den Samen des Buddhas sprechen. Myôraku erläutert dies, wenn er sagt, „Wenn es nicht der objektive Bereich der Weisheit des Buddhas ist, wenn es sich nicht einmal um eine beliebige Imitation handelt, dann können es nicht die Samen sein.“ Sie sind sich bereits bewußt, daß in alle vor der Dharmablume verkündeten Sutras provisorische Dharmas eingeflochten sind, so daß, selbst wenn man sie annähme und kontinuierlich an ihnen festhielte für die Dauer von so vielen kalpas, als da Staubkörnchen sind, sie niemals die Samen der Buddhaschaft sein können. Infolge der Tatsache, daß sie nicht die Totalität der Buddhaweisheit ausmachen und enthüllen, und indem sie nicht die Weisheit des Buddhas in seiner Gesamtheit darlegen, steht in ihnen nichts davon, daß Frauen und Menschen mit böser Veranlagung Buddhas werden können. Unter den Erläuterungen Tendais findet sich dies: „In den anderen Sutras prophezeite der Buddha, daß lediglich seine Schüler, die Bodhisattwas waren, Buddhas werden würden und daß Menschen der zwei Fahrzeuge dazu nicht imstande wären und daß nur gute Menschen Buddhas werden könnten und schlechte Menschen nicht. Er prophezeite, daß nur Männer Buddhas werden könnten und daß Frauen hiervon ausgenommen waren, daß nur Menschen und devas Buddhas werden könnten, aber nicht Tiere, doch im vorliegenden Sutra wird von all diesen Kategorien vorhergesagt, daß sie imstande sind, Buddhas zu werden.“ Myôraku  verteidigt dies, indem er sagt, „Selbst wenn es Sutras gibt, die als König der Sutras bezeichnet werden, heißt es von ihnen nicht, daß sie die führenden sind unter denen, die dargelegt wurden, die dargelegt werden, oder deren Darlegung in Zukunft erfolgt. Sie müssen in der Lage sein, die Bedeutung der Doktrin zu verstehen, daß die speziellen Lehren in Ergänzung zu den anderen stehen, daß es nur die Lehre der drei Behälter ist, daß die unterschiedslos umfassenden Lehren eine Antwort waren auf die Menschen mit Neigungen zu den vier Lehren und daß in den Weisheitslehren sowohl die verbindenden als auch die spezifischen Doktrinen enthalten sind als Vorbereitung auf die allumschließenden Lehren. Ganz wie diese Lehren andeuten, sind alle der Dharmablume vorangegangenen Sutras vorübergehende Hilfsmittel und nicht die unmittelbare Ursache, ein Buddha zu werden.

Es wird die Frage gestellt: Sind da unter all den der Dharmablume vorangehenden Sutras welche, die die sogenannten allumfassenden Lehren als besonders überragend darstellen? Wieso greifen Sie alle der Dharmablume vorausgehenden Sutras heraus als diejenigen, die nicht die Samen der Buddhaschaft bilden? Es wird die Antwort gegeben, daß, obwohl die allumfassenden Lehren ein Gegenstand sind, die dem Sutra der Dharmablume vorausgehenden allumfassenden Lehren abirren, da in ihnen nicht die Buddhawerdung der Hörer der Stimme, der durch Affinität Erwachten, der Menschen mit böser Veranlagung und der Frauen erörtert wird; dies ist der letztendliche Mangel dieser Lehren. In Ermangelung der endgültig höchsten Stufe wird in ihnen nicht die ursprüngliche Intention des Buddhas hochgehalten, und weil es ihnen auch der Weisheit des Buddhas ermangelt, können sie nicht die Samen der Buddhawerdung sein. Dieser Umstand ist es, weshalb ich auf all diese Sutras in ihrem Gegensatz zur Dharmablume hingewiesen habe. Sich auf diesen Punkt beziehend sagt ein Universallehrer, „Sowohl die Menschen, die kultiviert sind, als auch die, die ungeschlacht sind, haben Verfehlungen begangen; indem ihnen in ihrer Eigenschaft als Sünder gepredigt wird, werden beide Gruppen als unkultiviert erachtet.“ Infolgedessen wird keines dieser anderen Sutras als Sutra der Lotosblume der Allheit des Dharma bezeichnet. Es wird die Frage gestellt: Welchen Nutzen hätte ein Simpel, der nicht lesen kann, vom Rezitieren von Nam myôhô renge kyô? Antwort: Selbst bei einem des Lesens und Schreibens unkundigen, der nicht ein einziges Ideogramm im Gedächtnis zu behalten vermag, aber Glauben hieran aufbietet, indem er es rezitiert, wäre es von den drei Karmas des Körpers, Mundes und Geistes sein Mund, der zuerst dessen lobenswerte Tugend verwirklicht. Erwirbt ein Mensch diese lobenswerte Tugend, wird aus ihm, der in seiner Brust den Buddhasamen trägt, zweifelsohne eine Person, die aus der Verwirrtheit des Bereiches von Leben und Tod heraustritt. Tatsache ist, daß dieses Sutra alle anderen Sutras überragt; es wird gelehrt, daß jene, die es verhöhnen und verunglimpfen, ihre Affinität in Erleuchtung verkehren und keine Menschen sind, die man verächtlich geringschätzt und schmäht. Was würde man erst von denen sagen, die einen Geist des Glaubens aufbieten und ihrer Neigung, ein Buddha zu werden, nachkommen? Entsprechend schrieb der Universallehrer Dengyô, „Beide, sowohl die Person, die verleumdet, als auch die, die Glauben hat, sind eindeutig dazu bestimmt, ein Buddha zu werden.“

Es wird die Frage gestellt: Wenn man ein Buddha wird, welches ist hierbei die Bedeutung der drei Körper? Antwort: Bei den dreitausend existentiellen Räumen, die vollkommen miteinander vereint in unseren Körpern sind, handelt es sich um den Dharma-Körper. Der Körper, dessen Weisheit dieses Prinzip umfänglich versteht, ist der, den man den Lohn-Körper nennt. Da es sich bei diesem Prinzip um das endgültig Unübertreffliche handelt ist, werden dann die vierundachtzigtausend Merkmale und charakteristischen Züge des Körpers des Buddhas bis hin zu den Körpern der Tiger, Wölfe und Schakale, die zum effektiven Nutzen aller Lebewesen manifest werden, als Entsprechungs-Körper bezeichnet. In Darlegung dieser drei Körper heißt es im Sutra der Dharmablume, „Solch eine Erscheinung, solch eine Natur, solch eine Substanz.“ Die Erscheinung ist der Entsprechungs-Körper, die Natur der Lohn-Körper und die Substanz der Dharma-Körper. Seit unumschränkter Zeitlosigkeit sind wir mit diesen drei Körpern ausgestattet. Jedoch werden sie von den Wolken unserer Verwirrtheit verdeckt, und wir sehen sie nicht. Doch der, von dem man als dem erwachten Buddha spricht, weiß um diese essentielle Sphäre und ist gleichsam der Ausübende des Sutra der Dharmablume. Unwissend und ahnungslos hinsichtlich dieser drei Körper seit unvordenklicher Zeit, kommen wir einem Erwachen zu ihnen dadurch näher, daß wir durch die Predigt eines moderaten Buddha-Diskurses, den man das vorübergehende Tor nennt, herangeführt werden. Ohne jedwede Unklarheit hinsichtlich des grundlegenden Prinzips unserer Ausstattung mit diesen drei Körpern, die so erläutert werden, daß ihre Behausung in der Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und durch die Ewigkeit hindurch existiert, wo da kein Ort ist, der nicht von ihnen durchdrungen ist, ist es das ursprüngliche Tor, worauf hier Bezug genommen wird. Wenn es auch sein mag, daß der Unterschied zwischen dem ursprünglichen und dem vorübergehenden Tor lediglich eine Frage der jüngeren und entfernten Vergangenheit ist, bleibt die grundlegende Substanz des Dharma gleich. Dies ist der Grund, warum Tendai in seinen Erläuterungen sagt, „Auch wenn die ursprüngliche und die vorübergehende Lehre ihre jeweiligen Besonderheiten aufweisen, ist das unvorstellbar Unaussprechliche ihr Einssein.“

Wenn wir von „erleuchtet“ sprechen, meinen wir schlicht erwacht zu sein und um die Eigentlichkeit der grundlegenden Substanz zu wissen. Dies ließe sich mit dem Öffnen der Tür eines Schatzlagers und der Mitnahme der darin befindlichen Kostbarkeiten vergleichen. Erleuchtung kommt nicht von außen; wenn wir die Wolken fortnehmen, die das Einssein des Geistes verwirren, wird daraus die Substanz des Dharma, wobei es sich um das Axiom von Relativität, Phänomen und mittlerem Weg handelt, das immerwährend durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und die Ewigkeit hindurch fortdauert. Dies gleicht einem nicht mehr reflektierenden Spiegel, der mit Staub bedeckt ist, über den aber, wenn er gereinigt ist, alle erdenklichen Bilder gleiten. Der Staub wird von Menschen beseitigt, die den Spiegel reinigen, doch säuberte man ihn nicht, erschienen auch keine Bilder in ihm. Natürlich wird erwartet, daß die Person, die Verwirrtheit in ein erleuchtetes Erwachen transformiert, diejenige ist, die praktiziert. Bei der Eigentlichkeit der Substanz handelt es sich um die dreitausend existentiellen Räume, die drei Axiome von Relativität, Phänomen und mittlerem Weg und ebenso um die drei Körper, welche nicht das Werk von Menschen sind, sondern ursprünglich existieren. Wenngleich auch das Kultivieren von Verwirrtheit von Menschen bewerkstelligt wird, sieht man diese Verwirrtheit nicht aus eigener Willenskraft fortgehen. Dies gleicht dem Verweilen von hundert Jahren mit einer Kerze in einem dunklen Raum, worin die Dunkelheit nicht gänzlich schwindet. Dieses Transformieren von Verwirrtheit in ein erleuchtetes Erwachen ist das Umkehren des Stroms und das Beendigen an der Quelle. Die Untrennbarkeit von Erleuchtung und Nichterleuchtung, die einfach nur Verwirrtheit und Erwachen (satori) sind, ist nichts anderes als die eine Wesenheit oder das Einssein der Substanz von Nichterleuchtung und Essenz des Dharma. Ich bange ehrerbietig und bitte Sie, klug zu sein und alle anderen Wege der Erkenntnis aufzugeben. Sollten Sie je Verwirrtheit und Erleuchtung als zwei getrennte Wesenheiten verstehen, entfernen Sie sich davon, ein Buddha zu werden, es wird wie die Besteigung eines Berg Sumeru nach dem anderen sein. Die, die seit den Anfängen hinsichtlich der nichtdualen Natur der Eigentlichkeit der Substanz verwirrt sind, nennt man fühlende Wesen, und die Person, die hinsichtlich dieser Nichtdualität erleuchtet ist, wird der Buddha genannt. Der Wunsch, der gehegt wird, ist, daß Menschen aus der Verwirrtheit von Leben und Tod herauskommen und daß die Bedeutung der Buddhas Einzug hält in die Welt. Wie kann man sich in einen Berg von Schätzen hineinbegeben und mit leeren Händen wieder heraustreten? Ein tausend-Myriaden-faches Bedauern wäre die Folge, auch brächte es nicht den geringsten Nutzen. Wenn sich Emma jemanden vorknöpft und die Liktoren der Hölle ihre Knüppel erheben, wählen sie dabei die Menschen nicht willkürlich aus, sondern nur die, die Unrecht getan haben. Wenn diese Missetäter einer derart harten Situation entkommen können dadurch, daß sie eine Geburt als menschliche Wesen erfahren, dann werden sie für Hunderte von Tausenden von Myriaden von kalpas leben, ohne auch nur vom Namen des Buddhas oder dessen Ideogramm je zu hören. Auch werden sie in zunehmendem Maße in die drei Bereiche von Begierde, Form und Formlosigkeit eintauchen und ebenso Personen sein, die in den sechs Pfaden der Nichterleuchtung treiben. Nicht in der Lage zu sein, das essentielle Dharma zu vernehmen, um der Verwirrtheit des Bereichs von Leben und Tod zu entkommen, ist in der Tat traurig, auch ist es furchteinflößend, die Bestrafung der ochsenköpfigen Dämonen-Liktoren der Hölle zu erleiden.